Das menschliche Gehirn ist das komplexeste aller Organe. Wenn man die menschliche Evolution genauer betrachtet, ist es sehr schwierig, eine nur Ursache für die rasche Entwicklung zu finden.
Das Leben in der Wildnis führte bei den Primaten dazu, den Daumen anderen Fingern
gegenüber stellen zu können. Dadurch wurde eine feinere Motorik möglich. Und diese Entwicklung blieb nicht die einzigste. Die Primaten sollten in dem Urwald gefährliche Raubtiere sowie auch essbare Früchte von der Distanz erkennen können. Aus diesem Grund entwickelten sich vor allem diejenigen Affen weiter, deren Augen an der Stirnseite immer mehr zusammenrückten. Dadurch entstand die Fähigkeit zum dreidimensionalen Sehen. Aber Evolution hat damit nicht aufgehört: Die Primaten entwickelten sich zu Tieren, die aktiv am Tag waren und dadurch deren Farbsensibilität ausgestatet war. Zu gleicher Zeit hat der Geruchssinn immer mehr an Bedeutung verloren und die Gesichter wurden immer flacher. Die Veränderungen beschränkten sich im Laufe der Zeit nicht nur auf das äußerliche Bild: Auch die Wahrnehmung visueller und auditiver Informationen wurden immer deutlicher vorhanden. Und um diese Vielfallt an Reizen verarbeiten zu können, entwickelte sich das Gehirn weiter und arbeitete immer schneller.
Dennoch kann das neuronalen System des Gehirns nur eine bestimmte Menge an Reizen auf einmal verarbeiten. Wir diese Grenzen überschnitten, dann kommt es zu einer Art Blockade. Die Steigerung der Wahrnehmungsreize löste eine Umstrukturierung der neuronalen Verbindungen es Gehirns und somit einen neuerlichen Selektionsdruck aus. Das Resultat dieser Entwicklung war ein größeres und besser strukturiertes Gehirn mit viel mehr Potential.
Für die Verarbeitung von Sinnesreizen verantwortliche Neokortex dehnte sich immer mehr aus. Die Entwicklung des Gehirns bewirkte auch eine sich rasch vollziehende Veränderung in der Verhaltensweise. Diese Tatsache zeichnet sich auch indirekt verantwortlich für die morphologische Beibehaltung anderer Körperteile.